Fränkischer Wochenendbummel
Villa Sommerach und Max Müller
Unsere kleine Entdeckungsreise führt uns nach Sommerach an der Mainschleife. Bei leicht aufgelockertem Wetter entdecken wir die Villa Sommerach.
E handelt sich dabei um ein barockes zweigeschossiges Gebäude mit einer Renaissancescheune. Seit 2015 ist der Eigentümer dieser wunderschönen Anlage das Weingut Max Müller 2015. Die Villa vereint Hotel, Vinothek, Cafè und Veranstaltungsort für Konzerte und Feste in einem. In die Villa mit ihrem wundervollen Ambiente wurde viel investiert. Den Machern gelang es, etwas Besonderes zu schaffen.
Der kleine Hotelbereich mit sechs Zimmern strahlt Charme und Gemütlichkeit aus. Als wären wir zu Hause angekommen, so fühlen wir uns nach unserem kleinen Rundgang durch die Anlage. wir entspannen bei einem Glas frischen und saftigen Silvaner im lauschigen Innenhof. Die Menschen im Weingut Max Müller lieben ihre Arbeit - so gut schmecken die Weine.
Landgasthof Schwab
Nach Schwarzach zum Landgasthof Schwab fahren wir danach. Drei Tage verbringen wir hier. Der Landgasthof ist ein bekanntes fränkisches Gasthaus. Gastfreundschaft wird groß geschrieben. Seit vier Generationen im Familienbesitz. Joachim Schwab repräsentiert das Ideal eines Gastwirtes für fränkisch authentische Küche mit guten Produkten. Die Gäste genießen Schmankerl, Kellerbier und Weine aus der Region. Jäger ist er auch, deshalb spielt Wild eine zentrale Rolle in der Küche. Die Speisen sind aber nicht nur mittags und abends gut, auch das Frühstück stellt einen sehr guten Beitrag zum Thema Genuss dar.
Benediktiner
Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, setzten wir unsere Erkundigungen in der fränkischen Region fort. Wir fahren zum Münsterschwarzacher Benediktinerkloster und schauen uns die Abtei, den Buchladen sowie die Metzgerei und den Bäcker an.
Die ersten Benediktiner kamen im Jahr 816. In den Jahren danach entstand die erste Kirche, die 1100 durch eine frühromanische Basilika ersetzt wurde. Kloster und Abtei wurden in den darauffolgenden Jahrhunderten mehrfach zerstört. 1743 entstand hier eine Barockbasilika, die 1810 durch Blitzeinschlag und Brand beschädigt wurde. Da nichts für die Behebung der Schäden getan wurde, verfiel das barocke Gebäude. 1913 kehrten die Benediktiner zurück, 1935 begann der Neuaufbau der Kirche nach romanischem Vorbild. Das Innere der Kirche wirkt wohltuend schlicht und unaufgeregt, als sollten wir uns nur auf des Wesentliche konzentrieren und zur Ruhe kommen. Es passt zum hier geschaffenen spirituellen Zentrum, wo Seminare zur Lebensorientierung und Glaubensvertiefung für Gäste des Klosters offeriert werden.
Volkach
Volkach hat knapp 9.000 Einwohner und gehört zum Landkreis Kitzingen. Erste Ansiedlungen entstanden früh im 9. Jahrhundert. Volkach wurde 1258 zur Stadt erklärt. Ein Teil der Grafschaft der Castells, die bis 1520 andauern sollte. Das Ende des Mittelalters läutete auch den Wechsel einer neuen Epoche ein. Volkach stand nun unter dem Einfluss des Würzburger Bischofs. Durch den deutschen Bauernkrieg und den dreißigjährigen Krieg setzte eine wirtschaftliche Verödung ein, von der sich Volkach aber wieder erholen konnte. Die Herrschaft des Würzburger Bischofs dauerte bis 1814, dann erfolgte der Anschluss an das Königreich Bayern. Heute lebt Volkach vom Wein und vom Tourismus. Volkach blickt auf eine fast 1200 Jahre lange Tradition des Weinanbaus zurück.
Am Oberen Markt startend, laufen wir in die Hauptstraße und gehen bis zum Marktplatz. Links und rechts der Hauptstraße fränkisches Fachwerk mit kleinen Geschäften und gastronomischen Betrieben. Die Bekanntheit der an der Mainschleife beheimateten fränkischen Weingüter und die gute Gastronomie wirkt anziehend auf die Menschen. Überall besetzte Plätze. Auf dem Marktplatz vor dem Brunnen steht ein für Kinder aufgebautes kleines historisches Karussell. Auch die Erwachsenen freuen sich darüber, erinnert sie es an vergangene Zeiten. Wir blicken auf das Rathaus mit der ehemaligen Markthalle im Untergeschoss und den beiden schönen Freitreppen. Davor der achteckige Brunnen mit der Figur Maria Immacullata. Der Marktplatz zeigt an seinen vier Seiten eine Vereinigung unterschiedlicher Formen fränkischer Architektur durch ehemalige Bauernhäuser, markanter Verwaltungsgebäude und malerischem Fachwerk.
Quitten und Wein
Nach einem kleinen Mittagessen besuchen wir den Quittenlehrpfad in Astheim. Einem Naturreservat in einer besonderen Landschaft. Stehen dort doch mit die ältesten Quittenbäume in Deutschland. Zwölf Thementafeln finden sich entlang des Weges und vermitteln Informatives und Wissenswertes über diese Früchte. Sie stellten schon in der griechischen Mythologie eine wichtige Rolle dar. Als Symbol für Glück, Liebe und Fruchtbarkeit - gewidmet der Liebesgöttin Aphrodite.
Danach noch ein Besuch in Wiesenbronn beim Weingut Roth und in Rödelsee im Weingut Paul Weltner. Gerhard Roth stellt den Pionier des ökologischen Weinanbaus in Franken dar. Auf 23 Hektar wächst der Wein für ca. 140.000 abgefüllte Flaschen. Eine sehr Mitarbeiterin aus dem Weingut informiert uns über die Rothschen Weißen und Roten. Die trocken Weißen sind schmecken gradlinig und reduziert. Die Roten können begeistern, vor allem Pinoit Noir und Blaufränkischer. Im nahen Rödelsee arbeitet Paul Weltner. Das tut er viel Akribie und am liebsten im Stillen. Das Ergebnis zeigt sich lebendig und extrovertiert. Seine Liebe gilt dem Sylvaner, ca. 60 % seiner 70.000 Flaschen sind mit diesem Saft gefüllt. Dazu noch Riesling, Scheurebe, Sauvignon Blanc und einen Spätburgunder.